05.11. | VORTRAG NSU & gesellschaftlicher Rassismus
NSU Mordserie: Neonazistischer Terror und gesellschaftlicher Rassismus
Der Tod der beiden Neonazis Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos am 4.November 2011 sowie die spätere Festnahme von Beate Zschäpe leiteten vor fast einem Jahr die Aufdeckung der Neonazigruppierung Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) ein.
Seitdem konnten den Neonazis sowie ihrem UnterstützerInnenkreis unter anderem zehn Morde zugeordnet werden. Diese Verbrechen waren unter den Augen und sogar durch die indirekte Mithilfe so genannter Sicherheitsbehörden möglich. Neonazis wurden strukturell und finanziell unterstützt und die Gefahr von Rechts kontinuierlich verharmlost bzw. verschleiert. Frühzeitige Hinweise wurden ignoriert und rassistische Denkmuster verhinderten eine rechtzeitige Aufklärung.
Der strukturelle Rassismus ist tief verankert – jüngste Beispiele demonstrieren, dass sich das Bewusstsein auch nach der Aufdeckung dieser Mordtaten nicht verändert hat. Die NPD in Zusammenarbeit mit Neonazikameradschaften attackiert ungehindert für ihre Menschenrechte demonstrierende Flüchtlinge.
Seit einigen Wochen unterstellt der deutsche Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich pauschal „Asylmissbrauch“ und fordert die Einschränkung der Visafreiheit für Serbien und Mazedonien. Die Presse berichtet über kommende „Flüchtlingströme“ und sekundiert wird diese pauschale Diskreditierung der Asylsuchenden von zahlreichen Landesinnenministern, die Asylschnellverfahren, Leistungskürzungen und ähnliches fordern.
In Lübeck möchten verschiedene antirassistischen Vereinen, Initiativen und Einzelpersonen an diesem Tag der Ermordeten gedenken.
In einer anschließenden Veranstaltung soll eine glaubwürdige Aufarbeitung eingefordert werden und zudem auf den präsenten, beständig wachsenden Rassismus innerhalb der Gesellschaft aufmerksam gemacht werden.
Montag, den 5. November 2011
- 19.00 Uhr Gedenken an die Opfer neonazistischer Gewalt
- Gedenkstätte für die Opfer der Nationalsozialistischen Gewaltherrschaft
- Zeughaus, Parade
- 19.30 Uhr Neonazistischer Terror und gesellschaftlicher Rassismus
- Diskussionsveranstaltung
- Einführungsvortrag von Christoph Kleine
- seit vielen Jahren in antifaschistischen Zusammenhängen aktiv und Mitinitiator des Lübecker Bündnis „Wir können sie stoppen“
- Haus der Kulturen, Parade 12