
In Gedenken an Carlo Giuliani – der Kampf geht weiter!
Im Sommer 2001, versammelten sich die Regierungschefs der größten Industrienationen in Genua zum jährlich stattfindenden Wirtschaftsgipfel G-8. Während die Staatschefs und ihre Berater im frisch herausgeputzten Palazzo Ducale über den freien Warenverkehr in der Welt berieten, forderten 300.000 Globalisierungsgegner auf den Straßen des Konferenzorts eine gerechtere Welt. Selten zuvor hatten sich so viele Menschen zu einem Protest gegen die herrschende Weltordnung versammelt, und noch nie war die Reaktion der Polizei so scharf wie in Genua.
Die Regierung Berlusconi, damals seit wenigen Wochen im Amt, hatte 20.000 Polizisten zusammengezogen. Und diese prügelten und verhafteten in einer Willkür, die die parlamentarische Opposition in Rom an chilenische Zustände erinnerte. Hunderte zum Teil Schwerverletzte wurden mit gebrochenen Rippen, Beinen und Armen in Krankenhäuser eingeliefert. Gleichzeitig – so erzählen Zeugen – hätten Polizisten mit faschistischen Liedern und mit Hymnen auf Mussolini ihre „Siege“ gefeiert.
Carlo Giuliani wurde in Genua von der Polizei erschossen , weil er die brutalen Angriffe der Staatsmacht nicht ohne Widerstand hinnehmen wollte. Er zahlte den höchsten Preis.
Wir haben Carlo Giuliani auch elf Jahre danach nicht vergessen!
Heute erreichen wir den 11. Todestag von Carlo Giuliani, der bei Gegenprotesten des G8-Gipfels 2001 in Genua von einem Carabinieri mit einem gezielten Kopfschuss hingerichtet wurde, was zur Folge hatte, dass die von der italienischen Regierung unter Silvio Berlusconi angeheizte Polizeigewalt endgültig kulminierte. Schon im Vorfeld wurde das Schengener Abkommen außer Kraft gesetzt, sämtliche Grenzen hermetisch abgeriegelt und 20.000 Bereitschaftspolizisten und Carabinieri, die einem rechten Paramilitär gleichen, in Genua platziert.
„Mein Sohn ist ermordet worden und das war nicht eine Einzelperson, sondern der Staat.“Vater von Carlo