Mitglied der „Identitären Bewegung“ in Lübeck geoutet
Wir dokumentieren ein Flugblatt vom 12. Dezember 2017
Der in Lübeck lebende Neofaschist Jonathan Allonge wurde gestern in seiner direkten Nachbarschaft mit Plakaten und mehreren hundert Flugblättern geoutet. Jonathan Allonge ist Bestandteil der neurechten Gruppierung der „Identitären Bewegung“ und seit Anfang des Jahres Mitglied der neu gegründeten Ortsgruppe in Lübeck.
Im Folgenden wird das Outing dokumentiert:
Liebe Anwohnerinnen und Anwohner,
in Ihrer Nachbarschaft wohnt ein Mitglied der neofaschistischen und gewaltbereiten „Identitären Bewegung“ der Ortsgruppe Lübeck. Der am 13. August 1996 in Uelzen geborene Jonathan Allonge wuchs in Niedersachsen auf und zog später nach Dissau in die ostholsteinische Gemeinde Stockelsdorf. Seit Anfang diesen Jahres bewohnt er eine Erdgeschosswohnung in der Scharhörnstraße 6 im Lübecker Stadtteil St. Lorenz Nord.
Jonathan Allonge ist mindestens seit dem Jahr 2016 Bestandteil der neurechten Gruppierung der „Identitären Bewegung“ und seit Anfang des Jahres Mitglied der neu gegründeten Ortsgruppe in Lübeck. Mitglieder der „Identitären Bewegung“ in Schleswig-Holstein versuchten am 18. Februar 2017, einen politischen Gegner mit einem Messer durch zwei gezielte Stiche in den Hals am Lübecker Hauptbahnhof zu töten. Verantwortlich für diesen Angriff ist der schleswig-holsteinische Regionalleiter der „Identitären Bewegung“ Volker Zierke aus Lütjenburg.
Jonathan Allonge besuchte zusammen mit Volker Zierke im September 2017 eine interne Fortbildungsschulung der „Identitären Bewegung“ in Rostock. In den Schulungen werden Mitglieder der neurechten Bewegung ideologisch „auf Linie gebracht“ und in „Wehrsportübungen“ militärisch für den Kampf auf der Straße gedrillt. Diese Art der Ausbildung ist angelehnt an die Schulungen der verbotenen „Heimattreue Deutsche Jugend“ (HDJ), viele der ehemaligen Mitglieder sind heute in der „Identitären Bewegung“ wiederzufinden. Beendet wurde das Wochenende mit einem Propaganda-Infotisch am 10. September 2017 vor dem Kröpeliner Tor in der Rostocker Innenstadt, mit dem neofaschistische Inhalte in die Öffentlichkeit getragen werden sollten. An dieser öffentlichkeitswirksamen Aktion beteiligte sich u.a. auch Jonathan Allonge.
Auch wenn Sie Jonathan Allonge vermeintlich als den „netten Nachbarn“ von nebenan kennengelernt haben, so trügt der erste Blick. Die „Identitäre Bewegung“ möchte sich nach außen hin jung, dynamisch und attraktiv geben. Springerstiefel und Bomberjacke gehören der Vergangenheit an, stattdessen trägt man heute Turnschuhe und Hemd. Rassistische Phrasen werden durch Worte wie „Ethnopluralismus“ ausgetauscht. Unter dem Deckmantel neuer Begrifflichkeiten werden so altbekannte rassistische Denkmuster kaschiert. Doch auch wenn die Fassade einen neuen Anstrich bekommen hat: Die menschenverachtenden Inhalte, die Neofaschisten wie Jonathan Allonge in die Öffentlichkeit tragen möchten, bleiben die gleichen. Dies kann u.a. an der Reichsfahne und den Nazi-Devotionalien festgemacht werden, die Allonge in seiner Wohnung zur Schau stellt.
Indizien sprechen dafür, dass Allonge für eine Vielzahl von Propagandaaktionen der „Identitären Bewegung“ im Lübecker Stadtgebiet verantwortlich ist. So wurden am 12. September 2017 großflächig Plakate sowie Aufkleber mit neofaschistischen Aussagen auf dem Schulhof der Dorothea-Schlötzer-Schule angebracht. Allonge und seine Kameraden möchten durch solche Aktionen junge Menschen für ihre rechte Ideologie instrumentalisieren. Nicht selten werden solche Aktionen im Anschluss über soziale Medien ausgeschlachtet, um die Reichweite ihrer Propaganda zu erhöhen. Bei Allonge handelt es sich um einen ideologisch gefestigten Rassisten und geistigen Brandstifter, der anderen Rassisten und Neonazis den Nährboden bereiten möchte, rechtes und menschenverachtendes Gedankengut in die Gesellschaft zu tragen. Die Resultate ihres Handels sind brennende Unterkünfte für Geflüchtete, ein deutlicher Anstieg rechter Gewalttaten und ein Erstarken rechter Strukturen und damit einhergehende Einzüge rechter Parteien in die Parlamente.
Die braune Ideologie von Jonathan Allonge lässt sich bis zum heutigen Tage mühelos nachvollziehen. Für uns jedoch muss feststehen, dass wir uns geschlossen gegen extrem rechte Strukturen stellen! So lange Menschen wie Jonathan Allonge rassistische und menschenverachtende Hetze betreiben und Hass schüren, werden wir dagegen kämpfen, werden die Betroffenen unterstützen und den Tätern zeigen, was wir von ihnen halten. So lange Menschen wie Allonge weiter stumpf rassistische Klischees bedienen, sich an der Hetze beteiligen und sich im Stillen über die Angriffe freuen, werden wir da sein, dagegen vorgehen und dem rassistischen und faschistischen Mob keine Gelegenheit geben, sich zu formieren.
Antifaschistische Aktion