Solidaritätszentrum muss bleiben!
Wir dokumentieren einen Artikel von ahl-antifa.org
Die Mehrheit der Parteien in Lübeck fordert von der Walli das Grünflächenamt, welches erst besetzt und dann über einen Mietvertrag zu einem Solidaritätszentrum geworden ist, zurück. Grund dafür sei das geringe Aufkommen von Transitflüchtlingen. Diese Forderung verkennt vollkommen, was das Solidaritätszentrum und die Walli aktuell leisten.
Was unsere Freund_innen und Genoss_innen in den letzten Wochen und Monaten auf dem Gelände des Grünflächenamtes geschafft haben, hätte wohl niemand erwartet. In Eigenregie entstand ein Solidaritätszentrum, welches nicht nur Transitflüchtlingen bei ihrer weiteren Flucht unterstützt, sondern Asyl- und Schutzsuchenden in Lübeck einen festen Anlaufpunkt bietet. Hier werden Feste gefeiert, wie jüngst das Newroz, hier werden Sprachkurse angeboten, es wird gekocht, es gibt rechtliche und juristische Beratungen, medizinische Hilfe, einen Umsonstladen sowie eine Zweiradwerkstatt. Diese Projekte befinden sich teilweise noch in der Anfangsphase – eine Aufkündigung des Mietverhältnisses wäre ihr Untergang. Unabhängig von staatlichen Institutionen arbeiten, essen, schnacken und unterstützen sich autonom Flüchtlinge, Asylsuchende, Aktivist_innen und Bürger_innen Lübecks gemeinsam. Projekte gelebter Integration. Dafür wurden die teils maroden Gebäude und Hallen des Grünflächenamtes mithilfe von Spenden und ehrenamtlicher Arbeitsleistung um- und ausgebaut. Dass gerade jetzt nach der Renovierung die Stadt Ansprüche an das Gelände stellt und somit frisch renovierte Gebäude kostenlos abgreifen will, ist frech und blanker Hohn gegenüber allen freiwilligen Helfer_innen.
Das Solidaritätszentrum muss gewahrt werden. Unabhängig von der Zahl der Transitflüchtlinge ist es ein wichtiger, besonderer und einzigartiger Anlaufpunkt in Lübeck. Wir fordern die Stadt auf, in einen vernünftigen Dialog zu treten. Wir werden das Solidaritätszentrum sicherlich nicht freiwillig aufgeben.